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16. − 17. April 2010 / 20:30
Begegnungs-Räume II - ein Experiment
Wo die Seelen sich treffen können

> White Box

Die Tanzperformance Begegnungs-Räume Teil II bildet den Abschluß eines mehrmonatigen, performancebezogenen Unterrichtsprojektes, wo sich Butohtanzunterricht, Tango Argentino, Improvisation und choreografisches Gestalten begegnen. Thematisches Zentrum dieses Projektes sind Begegnungen, Rollenspiele, Berührungen und Interaktionen im gemeinsamen Kunst-Raum. Eine Begegnung der besonderen Art und gleichzeitig ein choreografisches Experiment verkörpert dabei das leidenschaftliche Zusammentreffen von Butoh und Tango.

Gesamtleitung: Stefan Marria Marb
Co-Leitung: Ruth Golic
Live am Bandoneon: Roberto Diaz aus Argentinien
Performer: TeilnehmerInnen des Tanzperformanceprojekt

Stefan Marria Marb unterrichtet seit 1992 Butohtanzkurse im semiprofessionellen Tanzbereich und entwickelte seither zahlreiche experimentelle Tanzperformances mit seinen SeminarteilnehmerInnen. Zuletzt waren er und seine TanzschülerInnen mit BILDER EINER AUSSTELLUNG und BEGEGNUNGS-RÄUME I in der whiteBox zu Gast.

Ruth Golic, in Argentinien geboren, unterrichtet seit vielen Jahren Modern Dance, Improvisation, Komposition und Tango Argentino für Tänzer und Schauspieler in München.



Spielort
whiteBox / Kultfabrik
Grafingerstr. 6
0170 / 6582615
Eintritt: 5 Euro
www.whitebox-ev.de



Tanztendenz München e.V. wird gefördert
durch das Kulturreferat der LH München
 

Michael Wüst, der Kurator der WhiteBox:

"Seit Oktober 2006 veranstaltet der Tänzer, Choreograf und Psychologe Stefan Marria Marb in der whiteBOX Butoh-Tanz. Er war von vornherein angetan von der dramatischen und performativen Potenz des Raumes, der ursprünglich ausschließlich als Ausstellungsort für Bildende Kunst gedacht war. Gerade aber zeitgenössische Tanzprojekte haben sich in den letzten Jahren mehrfach in eigenwilliger, manchmal sehr konzentriert hermetischer Art, erfolgreich behauptet. Zum zweiten Mal zeigt er nun ?Begegnungsräume? als Abschlussarbeit eines mehrmonatigen Workshops mit 20 Butoh-Schülern. Tanz innerhalb einer Ausstellung?

Ursprünglich war das einer von verschiedenen, pragmatischen Versuchen, den Ausstellungsraum vor musealer Erstarrung zu bewahren. Dass der Butoh-Tanz des Stefan Marria Marb mit seinen Schülern eine derartig rätselhafte, schwer zu bestimmende, aber dennoch unbedingt eindeutige Ergänzung zur Malerei, den Objekten und dem Raum war, das überraschte doch sehr. Ergänzung? Mehr: Die Tänzer, in ihrer radikalen Fremdheit, selbst schweigend, scheinen wie die in Bewegung gesetzte Einsamkeit der Bilder. Gleichwohl scheinen sie den Objekten entkommen oder von ihnen ausgesetzt zu sein, als Fleisch gewordene Energie nur. Emotionen, mit denen sich irdische Rezipienten beim Betrachten der Bilder identifizieren mögen, scheinen quasi in den Bildern verblieben. Den Bildern ist lediglich eine Energie in Form der Tänzer abhanden gekommen oder entsprungen. Die Butoh-Existenzen erweisen sich als komplett projektionsunbegabt, selbst ohne expliziten Willen dienen sie dennoch dem Betrachter nicht in der gewohnten Weise. Rezeptionsstandards bleiben unerfüllt. Es will sich keine Folie für gesellschaftstypische Gefühle entfalten. Was ist das? Man ist irritiert ? gefesselt ? total im Bann!

Diesmal findet ?Begegnungsräume? in der nackten whiteBOX statt. Eine Begegnung des Raumes mit sich selbst. Seiner Nacktheit. Unterstützt wird der Geburtsprozess durch Roberto Diaz am Bandoeon."