In seiner Soloperformance beschäftigt sich der Choreograf und Tänzer Philip Bergmann mit dem Begriff der Hyperrealität. Diese beschreibt eine Parallelrealität, die künstlich erschaffen, dann aber als neue Welt erleb- und konsumierbar gemacht wird. Das physische Wesen sehnt sich nach Empfindung, will emotionale Reibung, haptische Erfahrung.
Was du bekommst sind Reizschocks, die dein System nicht als künstlich oder echt unterscheiden kann. Dein Körper bleibt hängen in ewiger Suche nach etwas Greifbarem. Da physische Reaktionen ausbleiben, verbrennst du dich in physischer Überaktion, ein Schattenboxer, der nur Luft trifft, egal wie stark und tief er schlägt? Wogegen man kämpfen könnte, ist ohnehin nicht zu definieren, der Schlag wird immer den Falschen treffen. Aber seine Wucht wird dich als real definieren, wenn sie zerstört.
Choreografie / Performance / Raum: Philip Bergmann
Text: Judith Al Bakri (HUNGER&SEIDE)
Sound: Robert Merdzo
Licht: Rainer Ludwig
Produktion: Jerry Oberländer
Dramaturgische Assistenz: Anja Hempel, Anke Euler
Pressetext: Anke Euler
Kontributoren: Jerry Oberländer, Dr. Julia Otto
Gefördert vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München, dem Land Niedersachsen, dem Bayerischen Landesverband für zeitgenössischen Tanz (BLZT), sowie Dansbyrån Göteborg.
Wiederaufnahme im Rahmen von RODEO MÜNCHEN
www.rodeomuenchen.de