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20. − 22. Mai 2021 / 17 - 22 Uhr / 20.30 Uhr Vortrag / LIVE STREAM
Choreografenatelier - Teil 2
GRENZBEREICHE / ENTGRENZUNGEN / GRENZEN

schwere reiter

Ein mediales Themenfeld als Ausstellung: Der zweite Teil des Choreografenateliers der Tanztendenz München ist als Themenraum konzipiert und führt - sonst verteilt über mehrere Tage, live - nun im Coronaformat, medial und simultan unterschiedlichste Aspekte von GRENZE zusammen.

Das Leben selbst kann als Grenzphänomen begriffen werden - wir leben nicht ohne zu atmen, zu essen, ohne über unsere Grenzen hinaus zu gehen, uns zu verbinden...

Die aktuellen Beiträge des Ateliers (2. Teil) mit Vorträgen von Sabine Hess (Anthropologie), Sven Rücker (Philosophie) und Irene Schütze (Kunstwissenschaft) ergänzen die Beiträge des ersten Teils mit Michaela Ott, Thomas Fuchs, Thomas Dörfler, Günter Lempa, Spyridon Koutroufinis / René Pikarski und laden ein zu vielfältigen Erkundungen eines Begriffs und dessen Grenzen.

Grenzthematiken als Gegenstand und Metapher in Politik, Raumforschung, Philosophie, Cultural Studies, Soziologie, Biologie, Psychologie, Kunsttheorie etc. finden ihren Niederschlag bei gesellschaftlich zentralen Fragen zu Identität, Territorium, Geschlecht, Klasse, Nation, Kultur, Gesundheit oder Religion. Grenzen scheinen einerseits heute mehr und mehr zu verschwimmen, gleichzeitig gibt es eine offensichtliche Sehnsucht nach Eindeutigkeit und Zugehörigkeit, die sich äußert in Abgrenzungs– und Ausgrenzungsthematiken.

Die Ausstellung im schwere reiter mit vier Medienstationen zu den Themenfeldern Extremsport, Europa, Meer und Kunstfilm kann von 20. - 22. Mai jeweils 17 bis 22 Uhr besucht werden. Wir bitten um vorherige Anmeldung unter Angabe des gewünschten Zeitfensters, Name und Kontakt unter termine@tanztendenz.de // Betreff: Ausstellung GRENZBEREICHE
Der Eintritt ist frei.

Kurz-Rundgang durch die Ausstellung: TRAILER


Vortrags-Programm Teil 2

  • Donnerstag, 20. Mai, Eröffnung mit einem Tischgespräch
    mit Marcus Steinweg, Philosoph (Berlin/Karlsruhe)


    Marcus Steinweg // Philosoph, lebt in Berlin und ist Professor für Kunst und Theorie an der Kunstakademie Karlsruhe. Er arbeitet seit den Neunzigerjahren mit den Künstlern Thomas Hirschhorn und Rosemarie Trockel zusammen und stellt eigenständige philosophische Begriffsdiagramme her. Viele seiner Texte und Vorträge bewegen sich an der Schnittstelle zwischen Kunst und Philosophie. Steinweg ist Mitherausgeber der Zeitschrift »Inaesthetics« im Merve Verlag.

  • Donnerstag, 20. Mai, 20.30 Uhr, LIVE-STREAM via YouTube
    Sabine Hess: Racial B/order: Die EU-europäische Außengrenze als Gewaltverhältnis

    Vor dem Hintergrund langjähriger Forschung an den Außengrenzen diskutiert der Vortrag die jüngsten Entwicklungen einer zunehmenden systematischen extra-legalen Gewaltanwendung in den Grenzräumen und zeigt, wie die Brutalisierung einhergeht mit Vorstellungen von Europa als ‚weißes superiores Projekt’.

    Sabine Hess // Professorin für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie und seit 2018 Direktorin des Centers for Global Migration Studies an der Universität Göttingen

    [ Streaminglink auf YouTube ]


  • Freitag, 21. Mai, 20.30 Uhr, LIVE-STREAM via YouTube
    Sven Rücker: Grenzenlose Moderne? Selbstgeburt und Selbstüberschreitung

    So wie sich die Moderne in ihren Selbstbeschreibungen als ein Zeitalter der Entgrenzung und Transgression versteht, so tun es auch ihre Subjekte. Vom Einzelnen wird verlangt, dass er sich immer neuen Herausforderungen stellt, flexibel ist und das gesamte Leben als eine permanente Überschreitungsbewegung versteht. Ich möchte die Genese dieser neuen, vermeintlich grenzenlosen Subjektivität nacherzählen, die ideengeschichtlich mit dem Deutschen Idealismus, politisch mit der französischen Revolution beginnt, zugleich aber auf sehr viel ältere Mytheme, vor allem Hesiods „Theogonie“, rekurriert. Fluchtpunkt dieser Darstellung ist ein anderes Verständnis der Moderne, das ihren zentralen Selbstbeschreibungen widerspricht: Sie führt nicht zu einer Auflösung aller Grenzen, sondern zur Entstehung einer Grenze neuen Typs, die eine noch viel massivere Geschlossenheit ermöglicht.

    Sven Rücker // Dozent an der FU-Berlin, letzte Buchveröffentlichung über Massen (mit Gunter Gebauer), Beiträge für u.a. „Lange Nacht“ (Deutschlandradio) und Spoken Essay“ (SWR), fürs Theater „Die Terroristen“, Luxemburg, Wien

    [ Streaminglink auf YouTube ]


  • Samstag, 22. Mai, 20.30 Uhr, LIVE-STREAM via Zoom
    Irene Schütze: Fehlende Verweise, rudimentäre ›Markierungen‹: Entgrenzungen in der Kunst

    In der bildenden Kunst des 20. Jahrhunderts wurden Grenzverläufe zwischen Kunst und Alltag vielfach ausgehandelt: Sie wurden verschoben, überschritten oder neu justiert. Heutzutage erscheinen diese Grenzen in manchen Fällen obsolet: Der Querverweis auf die andere Sphäre als ›fremdes‹ Feld entfällt oder wird oft nur durch unvollständige ›Markierungen‹ angedeutet. Ein Vortrag über Entgrenzungen in der bildenden Kunst.

    Irene Schütze // Seit 2015 Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Kunstbezogene Theorie, Kunsthochschule Mainz

    [ Streaminglink auf YouTube ]



    Die Auftaktveranstaltung im November 2020 versammelte unterschiedlichste Positionen zum Thema Grenze: Vier Vorträge und ein Gespräch aus den Bereichen Biophilosophie, Phänomenologie und Psychiatrie, Ästhetik, Psychologie und Humangeographie wurden live aus dem schwere reiter gesendet - auf dem YouTube-Kanal der Tanztendenz sind diese nachzuhören.



    Konzept: Micha Purucker
    Technik: Roland Wawoczny / Michael Kunitsch / Goran Budimir
    Video: Ikenna Okegwo
    Werkstatt: Manuela Müller, Christian Bühler
    PR: Beate Zeller
    Dank an Dunja Bialas!


    Spielort
    schwere reiter
    Dachauer Straße 116a
    80636 München
    Tram 12, 20, 21 or Bus 53
    Haltestelle Leonrodplatz
    www.schwerereiter.de


    Karten
    ANMELDUNG ERFORDERLICH
    Bitte melden Sie sich für den Ausstellungsbesuch mit Angabe von Kontakt, Name und gewünschtem Zeitfenster an unter
    termine@tanztendenz.de // Betreff: Ausstellung GRENZBEREICHE
    Die Vorträge werden LIVE gestreamt, die Vortragenden sind zugeschaltet.
    Wenn Sie sich über YouTube anmelden, besteht die Möglichkeit, die Chatfunktion zu nutzen.
    Es gelten die aktuellen Hygiene- und Zugangsregeln.
    Der Eintritt zur Ausstellung und die Teilnahme an den Vorträgen ist frei.



    Tanztendenz München e.V. ist ein gemeinnütziger Verein – eine Spende als Unterstützung für den zeitgenössischen Tanz und seine Akteur*innen ist immer willkommen.

    Bankverbindung: Tanztendenz München e.V.
    HypoVereinsbank
    IBAN DE61 7002 0270 0042 9352 20
    Betreff: Spende für Tanzschaffende

    Falls Sie eine Spendenbescheinigung wünschen, geben Sie bitte Ihren vollen Namen und die Adresse mit an. Für die steuerliche Absetzbarkeit genügt dem Finanzamt in der Regel eine Kopie des entsprechenden Kontoauszugs. (Erst ab einem Beitrag von 200 Euro ist eine Bescheinigung vonnöten.) Vielen Dank!



    Das Choreografenatelier des Tanztendenz München e.V. wird gefördert vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München, der Kulturstiftung der Stadtsparkasse München, dem Bezirksausschuss 4 / Schwabing West und dem Bezirksausschuss 9 / Neuhausen-Nymphenburg.


    Tanztendenz München e.V. wird gefördert
    durch das Kulturreferat der LH München
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